Reserve lernt Taktik

Teilnehmer und Organisationspersonal

Jeder Trainer und Fußballer benötigt Taktikkenntnisse und bei der Welt- oder Europameisterschaft haben wir ca. 80 Millionen Taktiker vor dem Fernseher.

24 Teilnehmer, vom Flieger bis zum Oberst der Reserve, haben sich in der Sanitätsakademie in München eingefunden, um ihre Kenntnisse im Bereich der militärischen Taktik weiter auszubauen. Am Wochenende 30. August bis 01.September 2024 fand das Taktik Aufbauseminar III (Gefechtsstandausbildung) unter der Leitung von Oberstleutnant a.D. Manfred Bettendorf und Oberstleutnant a.D. Jürgen Baumer statt. Unterstützt wurde die Veranstaltung im Bereich Aufnahme, Verwaltung und Betreuung durch die seit Jahren bewährte Kreisorganisationsleiterin der Geschäftsstelle Oberland, Frau Ines Aschbauer, die wieder als gute Seele für eine reibungslose Organisation sorgte. Ein weiterer Dank gilt auch Kameraden des Bezirksvorstandes, die bei der Durchführung im Hintergrund mit angepackt haben.

Die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet haben, unter Anleitung durch die Taktik- und Logistiklehrer, das Handwerkszeug für eine erfolgreiche Lagebearbeitung erlernt, sich in dem Führungsvorgang geschult und das Arbeiten auf dem Gefechtsstand eines Bataillons erlernt. Nicht nur die Temperaturen haben zu rauchenden Köpfen geführt, sondern die Aufgaben und Lösungsversuche haben zu schwitzenden Teilnehmern geführt.

Ziel dieser anspruchsvollen Ausbildung ist es, den Teilnehmern die Grundzüge der Taktik zu vermitteln, ggf. bestehende Berührungsängste mit der Taktik abzubauen und Tipps und Tricks für die Arbeit auf einem Gefechtsstand zu geben. Hier sind gerade die Pausengespräche hilfreich, da sich die Teilnehmer mit ihren bereits verschiedenen Erfahrungen gegenseitig helfen können, Bilder weitergeben können und zum Austausch anregen.

Der große Erfahrungsschatz der Ausbilder, noch aus Zeiten der Volltruppe bei den aktiven Verbänden und den Truppenteilen der Reserve, die Bilder aus zahlreichen Übungen und Einsätzen vermitteln den Teilnehmern realistisch, was es dazu braucht um erfolgreich im Bereich Taktik zu bestehen. Mit Eifer arbeiten die Kameraden in ihren Arbeitsgruppen, tragen ihre Ergebnisse vor und diskutieren die Lösungsansätze, immer frei vor Furcht vorgeführt zu werden, denn lernen und ausprobieren sind Trumpf. So soll den Teilnehmern die Angst vor der Taktik genommen werden und ihnen neben dem militärischen Nutzen auch ein ziviler Nutzen vermittelt werden. Der Führungsprozess der Bundeswehr ist eine strukturierte, auch unter Zeitdruck anzuwendende Methode, um eine Situation und Aufgabenstellung zu durchdringen, herauszuarbeiten was verlangt ist, was die Rahmenbedingungen sind, welche Einflussfaktoren es gibt und welche Möglichkeiten des Handelns sich bieten um dann zu einer fundierten Entscheidung zu kommen und dies dann erfolgreich umzusetzen. Diese Fähigkeit ist auch im beruflichen Umfeld sehr gefragt und bereits manch Firmenlenker hat sich hier bei der Bundeswehr in den Führungsprozeß einweisen lassen. Ein erfolgreicher Teilnehmer an den Taktikaus-bildungen, hat somit auch einen zivilen Nutzen für seinen Arbeitgeber und dies ohne Kosten für die Firma.

Für das Jahr 2025 wurden bereits 6 neue Termine mit der Sanitätsakademie als Unterstützer mit Unterkunft, Hörsälen und Technik vereinbart, also keine Angst vor der Taktik, nutzt diese Gelegenheit zur eigenen Aus- und Weiterbildung.

Weiterführende Informationen findet man auch unter:

http://taktik-logistiklehrer.de/

Text: Oberst d.R. Kai-Uwe Mayer

Bilder Oberst d.R. Kai-Uwe Mayer und Ines Aschbauer

Taktiklehrer Oberstleutnant a.D. Bettendorf (links) bespricht Arbeitsergebnisse
Taktikhörsaal Sanitätsakademie
Taktiklehrer Oberstleutnant a.D. Bettendorf (mit Zeigestab) bespricht Arbeitsergebnisse